Tagung [auf Deutsch/in German]

Decoding Antisemitism: Impulse zur Bekämpfung von Antisemitismus online

22. Februar 2024 an der TU Berlin (Hauptgebäude, Raum H3005)

Digitaler Hass hat viele Gesichter und richtet sich gegen unterschiedliche Gruppen. In den Weiten der digitalen Kommunikation ist er teils schwer zu (er)fassen, da die Träger*innen dieses Hasses oftmals bemüht sind, ihre Haltungen verdeckt zu kommunizieren. Gründe dafür liegen in der Vermeidung sozialer Stigmatisierung  im Zuge einer (teils automatisierten) Moderation, aber auch, um kommunikativ eine Gegengruppe zum sog. Mainstream zu konstituieren, die ein vom – als ‘politisch korrekt’ abgewerteten – gesellschaftlichen Konsens abweichendes Geheimwissen teilt. 

Infolgedessen konnte man in den letzten Jahren sehen, dass Politik und Prävention in Bezug auf digitalen Hass und damit einhergehende gesellschaftliche Radikalisierungstendenzen oft im Dunkeln getappt sind und sich die Forderungen nach Antworten und Best Practices aus der Forschung mehrten, wie mit digitalem Hass umzugehen ist. Wie lässt sich dieser beschreiben, erfassen und bekämpfen? Jede Präventions- und Interventionsstrategie hat als Voraussetzung, dass man das Muster der Abwertung und Ausgrenzung im Detail zur Kenntnis nimmt.

Vor diesem Hintergrund präsentiert unsere Tagung Ergebnisse des von der Alfred Landecker Foundation geförderten Pilotprojektes Decoding Antisemitism und gibt im Dialog mit Kooperationspartner*innen aus der Praxis Empfehlungen für die Thematisierung und Bekämpfung von Antisemitismus im Netz. Die  Veranstaltung versteht sich als Brückenschlag zwischen Forschung und Zivilgesellschaft, als Rahmen für den Austausch zwischen wissenschaftlichen, bildnerischen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen in der Präventions- und Bildungsarbeit gegen Antisemitismus im Netz.

Zum Abschluss der Veranstaltung liest Dana Vowinckel aus ihrem Debütroman Gewässer im Ziplock.

Das Tagungsprogramm folgt unten.

 

 

 Decoding Antisemitism: Pathways to combatting antisemitism online

22 February 2024 at TU Berlin (Main building, H3005)

Digital hate has many faces and can be directed against different groups. In the world of digital communication it proves difficult to grasp, as the perpetrators often endeavour to communicate their attitudes covertly. This stems from attempts to avoid social stigma in the course of (partly automated) moderation, but also from communication within groups constructed in opposition to the so-called mainstream. Such groups share secret beliefs that deviate from the social consensus – which, in turn, is devalued as ‘politically correct.’

As a result, preventative policies and measures have often been in the dark when it comes to digital hate and the associated social radicalisation tendencies in recent years. There have been increasing calls to provide the answers and best practices from research and civil society on how to deal with digital hate. How can it be described, understood and combated? Any prevention and intervention strategy requires a detailed understanding of the devaluation and marginalisation patterns.

In this context, our conference will present the findings of the Decoding Antisemitism pilot project, funded by the Alfred Landecker Foundation and, in dialogue with cooperation partners from the field, will make recommendations for addressing and combating antisemitism online. The event aims to bridge the gap between research and civil society, and to provide a framework for exchange between scientific, educational and civil society actors in the prevention and education work against antisemitism online.

Dana Vowinckel will conclude the event by reading from her debut novel Gewässer im Ziplock.

Please note that the entire event will be conducted in German.

 

Tagungsprogramm

Shelly Kupferberg (Moderation)

 

13.30 – 14.00 Uhr | Welcome und Grußworte

 

Felix Klein (Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung), Uffa Jensen (Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin), Miriam Menzel (Alfred Landecker Foundation)

 

14.00 – 15.00 Uhr | Ergebnisse des Projektes “Decoding Antisemitism

Matthias J. Becker (TU Berlin)

 

15.00 – 15.30 Uhr | Pause und Postersession

 

15.30 – 17.00 Uhr | Workshops

 

1) Meldestelle Respect! & ASJust

  “Möglichkeiten und Grenzen der Ahndung von Hate Speech”

 

2) Respond! Nein zu Judenhass im Netz!

  “Erfahrungen mit Social Media-Trainings gegen Antisemitismus im Netz”

 

3) Deras_on und RECO_DAR
  “Strategien der Deradikalisierung auf rechtsradikalen Social Media-Kanälen”

 

4) Milena Pustet  und Elisabeth Steffen (HTW Berlin)
  “Entwicklungen von KI zur Bekämpfung von Antisemitismus online”

 

17.00 – 17.30 Uhr | Podiumsdiskussion

 

17.30 – 18.30 Uhr | Vernetzungscafé

 

18.30 – 20.00 Uhr | Lesung Dana VowinckelGewässer im Ziplock” 

Contact

TU Berlin
Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA)
Kaiserin-Augusta-Allee 104–106, 10553 Berlin
info@decoding-antisemitism.eu